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Regensburg, 2019, Baumwolle, Künstler*innen »VVN-BdA«
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten ist Deutschlands älteste antifaschistische Organisation. 1947 schlossen sich überlebende NS-Verfolgte, Gegner*innen des NS-Regimes und Widerstandskämpfer*innen zum Verband zusammen. Das offizielle Verbandszeichen ist der Rote Winkel, dass NS-Kennzeichen politischer Häftlinge in den KZs. Seit der Gründung kämpft der VVN-BdA aktiv gegen die Rehabilitierung und Präsenz „ehemaliger“ Nazis in Behörden, Justiz und Politik. Seit 63 Jahren engagierte er sich gegen das erneute Erstarken des Neonazismus und hält in seiner kontinuierlichen Arbeit die warnenden Erinnerungen des Holocaust im kollektiven Gedächtnis wach. Die Aufklärungsarbeit über rechte Strukturen und Aktivitäten machen ihn zu einem wichtigen politischen Akteur.
Durch den „Schwur von Buchenwald“ als wichtiges Symbol der Widerstandskämpfer*innen wurde der Verband bereits frühzeitig wegen seiner ideologischen Nähe zur KPD und SED von westdeutschen Behörden beobachtet. Der 1950 angeordnete Adenauer-Erlass ist eine der frühzeitigen Repressionen gegen die engagierten Antifaschist*innen.
Seit einigen Jahren wird der VVN-BdA im jährlichen Verfassungsschutzbericht der bayerischen Landesbehörde erwähnt. Diese repressive Kontinuität zieht sich in der extremistischen Einstufung der Verfassungsschutzbehörden und in der 2019 entzogenen Gemeinnützigkeit durch das Berliner Finanzamt fort. Als ein Grund des Entzugs wurde das Banner Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen als Verstoß gegen die verfassungsgemäß geschützte Meinungsfreiheit genannt. Trotz großer Kritik jüdischer Verbände und Politiker*innen hält der Staat an seiner Begründung fest.