Entwurf

Göttingen, 1987 und 2020, Acryl und Bleistift auf Papier, A1, Künstler Bernd Langer
Das heutige Emblem der Antifaschistischen Aktion ist das am häufigsten genutzte Symbol der linken Szene und eine internationale Ikone des antifaschistischen Kampfes. Gestaltet wurde es in den 1980er Jahren vom autonomen Antifa-Künstler Bernd Langer, der 1988 die kulturpolitische Initiative Kunst und Kampf (KuK) gründete.
Das Emblem reicht wie die antifaschistische Bewegung in Deutschland selbst bis in die 1920er Jahre in zurück. 1932 wurde es von den beiden Bauhaus-Grafikern Max Gebhardt und Max Keilson im Auftrag der KPD entworfen. Das Design (roter „Rettungsring“ mit zwei roten Fahnen für SPD und KPD) sollte das Zusammenstehen beider Parteien im Kampf gegen Faschismus, NSDAP und Hitler verdeutlichen. Doch die Sozialfaschismusthese der stalinistischen Komintern torpedierte diesen gemeinsamen Kampf, in dem sie bis 1935 gleichzeitig die kapitalistische Sozialdemokratie zu bekämpfen gesuchte.
Ab den 1970er Jahren gründeten sich in der ehemaligen BRD im Kampf gegen Neonazismus viele autonome und anarchistische Antifa-Gruppen, die sich strikt von der KPD und SED als undogmatisch abgrenzten. In diesen Entwicklungen war das 1932er Emblem überholt, es fehlte ein zeitgemäßes Symbol, dass alle antifaschistischen Kämpfe umfasste. Bernd Langer versinnbildlichte den „Neuen Antifaschismus“ der 1980er Jahre, in dem er autonome und anarchistische Vorstellungen (schwarze Flagge) neben kommunistischen Ideen (rote Flagge) stellte.
Heute gilt dieses Emblem als internationale Ikone des antifaschistischen, antikapitalistischen und auch militanten Kampfes in seiner gesamten Vielfältigkeit. Ikonisch wird es seither in unzähligen Varianten interpretiert.