Einkaufswagen

Connewitz ist ein Stadtteil von Leipzig. Silvester 2019 waren hier viele Menschen auf der Straße. Auch viele Polizisten und Polizistinnen. Es gab Gewalt zwischen den Gruppen.

Die Polizei sagte: Die Menschen in Connewitz haben uns angegriffen. Einige Polizisten wurden verletzt. Die Menschen aus Connewitz sagten: Die Polizei hat uns angegriffen. Wir wollten nur Silvester feiern. Einige Menschen aus Connewitz wurden auch verletzt.

Ein brennender Einkaufswagen stand auf der Straße. Journalisten und Journalistinnen haben ihn fotografiert. Das Bild war am nächsten Tag in vielen Zeitungen. Die Polizei sagte: Die Menschen in Connewitz wollten den brennenden Einkaufswagen als Waffe einsetzen. Politiker und Politikerinnen, die Polizei und viele Zeitungen sagten: Die Menschen haben die Polizisten aus politischen Gründen angegriffen. Sie sagten: Das ist links-extremer Terror in Connewitz.

Menschen aus Connewitz und einige Journalisten und Journalistinnen sagten: Das stimmt nicht. Die Polizei hat falsche Angaben gemacht. Die Polizei sagte: Ein Polizist ist schwer verletzt. Er musste ins Krankenhaus für eine Not-Operation. Das war falsch. Das Krankenhaus sagte: Der Polizist war nur leicht verletzt.

Es gab auch Videos. Sie zeigten: Der Einkaufswagen wurde nicht als Waffe eingesetzt.

Die Polizei hat falsche Angaben gemacht. Deswegen waren viele Politikerinnen und Politiker wütend auf die Menschen in Connewitz und auf Linke Menschen. Das Bild vom Einkaufswagen erinnert daran: Viele Politiker und Politikerinnen und die Medien haben Vorurteile gegen linke Menschen.

Die 1.000 Euro für den Einkaufswagen gehen an Chronik LE. Chronik LE dokumentiert faschistische, rassistische und diskriminierende Ereignisse in und um Leipzig.

Bierkasten

Neo-Nazis glauben an Rassimus und sind Rechts-Extrem. Sie machen oft Konzerte. Im Jahr 2018 gab es über 49 Neo-Nazi-Konzerte in Sachsen. Viele Menschen wollen keine Neo-Nazi-Konzerte und Rassismus in ihrer Stadt. Auch die Menschen in Ostritz. Hier war im Juni 2019 ein Neo-Nazi-Festival. Es heißt: Schild und Schwert. Die Menschen in Ostritz haben ein Gegen-Fest gemacht. Es heißt: Ostritzer Friedensfest. Hier gab es auch Musik und etwa 1.000 Menschen haben friedlich gefeiert.

Das Verwaltungs-Gericht Dresden hat auf dem Neo-Nazi-Festival Alkohol verboten. Die Menschen in Ostritz wollten nicht, dass die Neo-Nazis Bier im Supermarkt kaufen. Sie planten eine Aktion: Kein Bier für Nazis! Die Ostritzer Menschen haben das ganze Bier im Supermarkt gekauft. Die Neo-Nazis saßen auf dem Trockenen. Es gab kein Bier für sie.

Im Dezember 2019 bekam das Ostritzer Friedensfest für die Aktion einen Preis: Den Sonderpreis des Deutschen Engagementspreises.

Anklage-Schrift

Der Gerichts-Prozess gegen die NSU-Terror-Gruppe war sehr wichtig in Deutschland. Die NSU-Gruppe hat von 2002 bis 2007 Bomben-Anschläge verübt. Der NSU glaubt an Rassismus. 10 Menschen wurden ermordet und viele verletzt. Weil diese Menschen anders waren. Zum Beispiel waren viele der Opfer aus der Türkei.

Bei der Polizei-Arbeit und vor Gericht gab es viele Fehler und Probleme. Akten und Berichte wurden zerstört. Beamte und Beamtinnen vom Bundes-Verfassungs-Schutz haben falsche Aussagen gemacht. Die Polizei, Politiker und Politikerinnen und Zeitungen hatten Vorurteile gegen die Opfer und ihre Familien.

Es gibt eine Aktions-Gruppe. Sie heißt: Aktionsbündnis NSU-Komplex auflösen! . Sie hat drei Tribunale gemacht. Tribunal ist ein anderes Wort für Gericht. Die Tribunale waren  2017 in Köln, 2018 in Mannheim und 2019 in Chemnitz/Zwickau. Bei den Tribunalen sprachen die Betroffenen des NSU-Terrors und ihre Familien. Sie sagten: Wir klagen an! Sie wollten an die Fehler beim Gerichts-Prozess und die Vorurteile in Deutschland erinnern.

Es gibt immer noch Menschen in Deutschland, die den NSU-Terror unterstützen. Und es gibt immer noch rassistische Gewalt und Morde. Das Aktionsbündnis NSU-Komplex auflösen! setzt sich dagegen ein. Dafür bekamen sie 2017 den Antonio-Amadeu-Preis.

Sprüh-Dose

Graffiti sind Sprüche oder Bilder. Sie werden auf Wände geschrieben. Dafür benutzt man eine Sprüh-Dose mit Farbe. Graffiti Künstler und Künstlerinnen nennen sich auch Sprayer. Manche Graffiti sind politisch. Es gibt auch rechte und Nazi-Graffiti. Sie sind oft voller Gewalt und Hass.

Irmela Mensah-Schramm nennt sich „Polit-Putze“. Sie ist sozusagen eine politische Putzkraft. Denn sie entfernt Nazi-Graffiti, Hass-Sprüche und rechte Aufkleber von Hauswänden, Parkbänken oder anderen öffentlichen Plätzen. Das könnt ihr auch hier im Video sehen.

Seit 2007 hat sie mehr als 85.600 Sticker und Graffiti beseitigt. Sie setzt sich seit über 30 Jahren gegen rechten Hass und Nazis ein. Dafür hat sie Preise bekommen. Zum Beispiel: den Göttinger Friedenspreis, den Silvio-Meier-Preis und den Jochen-Bock-Preis.

Manchmal kann Irmela Mensah-Schramm die Graffitis nicht wegputzen. Dann sprüht sie ein anderes Bild darüber. Zum Beispiel ein Herz.

Graffiti ist in Deutschland verboten. Deshalb wurde Irmela Mensah-Schramm von der Polizei angezeigt. Sie musste 1.050 Euro Strafe zahlen. Dabei hat sie einfach eine Hass-Botschaft in ein Herz verwandelt.

Irmela Mensah-Schramm macht eine eigene Ausstellung. Damit besucht sie unterschiedliche Orte in Deutschland. Die Ausstellung heißt: Hass vernichtet. Sie besucht auch Schulen. Dort erzählt sie den Schüler und Schülerinnen von ihren Graffiti-Putz-Aktionen.

Smart-Phone-Handy

Im August 2018 gab es eine Demonstration in Chemnitz. Sie war von der Gruppe »Pro Chemnitz«. 6.000 Menschen kamen. Es waren viele Nazis und Rechts-Extreme dabei. Sie haben andere Menschen angegriffen: Menschen die gegen Rechts-Extremismus und Rassismus demonstrierten. Journalisten und Journalistinnen. Menschen mit anderer Hautfarbe oder Religion. Und ein jüdisches Restaurant.

Die Nazis haben Videos gemacht. Die Videos zeigen: Die Nazis haben Menschen angegriffen und verfolgt. Sie haben ein Video in das Internet gestellt. Du kannst es hier sehen.

Die Gruppe Antifa Zeckenbiss ist gegen Nazis und Gewalt. Sie haben das Video aus dem Internet auf Twitter geteilt. So konnten viele Menschen sehen: Die Nazis und Rechts-Extremen haben andere Menschen auf der Demonstration verfolgt. Das nennt man Hetzjagd.

2018 war der Chef des Bundes-Amtes für Verfassungs-Schutz Hans-Georg Maaßen. Der Verfassungs-Schutz soll die Gefahr von Rechts-Extremismus und Rassismus bekämpfen. Aber Hans-Georg Maaßen sagte: Die Antifa Zeckenbiss lügt. Es gab keine Hetzjagden. Er hat die Videos und die Gewalt nicht ernst genommen.

Viele Menschen und Politiker und Politikerinnen sagten: Das ist nicht richtig. Die Gewalt muss ernst genommen werden. Hans-Georg Maaßen durfte dann nicht mehr für den Verfassungs-Schutz arbeiten.

Anstecker

Die Partei AfD hat am 26. September 2019 einen Vorschlag im Bundestag gemacht. Sie wollte die Antifa in Deutschland verbieten. Sie sehen die Antifa als Links-Extremisten. Antifa ist die Abkürzung für Anti-Faschistische Gruppen.

Martina Renner ist Politikerin für die Partei DIE LINKE. Martina Renner sprach am 26.September auch vor dem Bundestag. Sie dankte der Antifa: Für ihre Arbeit gegen Faschismus, Rassismus und Rechts-Extremismus. Sie trug auch einen Anstecker mit einem Symbol-Bild der Anti-Faschistischen Aktion. Einige Politiker und Politikerinnen hat das gestört. Es gab Streit darüber im Bundestag.

Viele Menschen vergleichen die Antifa mit Rechts-Extremismus. Sie sagen: beide Gruppen sind politisch extrem. Martina Renner hat gesagt: Das ist nicht gut. Die Gruppen haben unterschiedliche Ideen.

Rechts-Extreme glauben an Rassismus. Sie sagen: Nicht alle Menschen sind gleich. Zum Beispiel: Menschen mit anderer Hautfarbe oder Menschen die geflüchtet sind. Anti-Faschisten und Anti-Faschistinnen denken: Alle Menschen sind gleich. Sie kämpfen für gleiche Rechte. 

In der Partei AfD gibt es auch Rechts-Extreme Politiker. Viele Menschen und die Antifa protestieren deshalb gegen die AfD. Zum Beispiel nach den Wahlen in Thüringen.

Martina Renner ist Sprecherin für antifaschistische Politik der Linksfraktion im Bundestag.

Flagge

Kurden und Kurdinnen haben kein eigenes Land. Sie leben in der Türkei, in Syrien, im Irak und auch in Deutschland. In der Region Rojava leben Kurden und Kurdinnen seit 2012. Sie leben hier selbstbestimmt. Sie haben eigene Regeln: Frauen und Männer haben gleiche Rechte. Sie achten auf die Umwelt. Und es gibt eine direkte Demokratie. Das heißt: Entscheidungen treffen nicht Politiker und Politikerinnen, sondern die Menschen in Rojava.

Die Region Rojava liegt in der Türkei. Die Türkei hat Streit mit den Kurden und Kurdinnen. Die türkische Regierung will den Kurden und Kurdinnen kein eigenes Land geben. Deswegen kommt es immer wieder zu Gewalt und Krieg. Viele Kurden und Kurdinnen sind im Gefängnis. Auch Menschen, die Rojava unterstützen. 

Die türkische Regierung verbietet auch kurdische Kultur, Kunst und Symbole. 2019 wurde ein wichtiger kurdischer Buch-Verlag verboten. Auch Flaggen wie auf dem Bild sind in der Türkei verboten. Aber auch in anderen Ländern. Zum Beispiel in Deutschland. Deutschland unterstützt die Türkei. 

Die Flagge ist vom kurdischen Verein UTA Frauenrat e.V.. Sie unterstützen kurdische Kunst und Kultur in Deutschland. Sie haben deshalb oft Probleme. Zum Beispiel: Sie dürfen nicht gemein-nützig sein. Das heißt, sie dürfen keine Spenden bekommen.

Holz-Stück

Im Januar 2019 griffen drei Unbekannte Frank Magnitz an. Frank Magnitz ist bei der Partei AfD in Bremen. Nach dem Angriff musste er ins Krankenhaus. Er hat Fotos gemacht, von seiner Wunde. Die Fotos hat er Zeitungen gegeben. Er hat auch Interviews gegeben. 

Seine Partei sagte: Es war ein Mordanschlag von Linken Menschen. Mit einem Kant-Holz. Viele Menschen sprachen über Linke Gewalt. Politiker und Politikerinnen und Zeitungen. Die Partei AfD sagte: Die Politik und Menschen sprechen schlecht über die AfD. Deshalb gab es den Angriff. 

Es gab ein Überwachungs-Video. Es zeigte: Frank Magnitz hat gelogen. Die Angreifer hatten kein Holzstück. Sie haben ihn auch nicht getreten. Und es gibt keine Beweise, dass die Angreifer Linke waren. 

Das Kant-Holz hier ist symbolisch. Die 1.000 € für das Kant-Holz bekommt die Flüchtlingsinitiaitve Bremen e.V..

Zeichnung

Das Bild ist ein Emblem. Das heißt: Es ist ein Symbol. Es ist das Symbol der Antifaschistischen Aktion. Es steht für die Arbeit der Anti-Faschisten und Anti-Faschistinnen auf der ganzen Welt. Sie kämpfen gegen Rassismus und Faschismus

Rassismus und Faschismus sind Ideen. Wer an Rassismus oder Faschismus glaubt, denkt: Nicht alle Menschen sind gleich. Zum Beispiel: Menschen mit anderer Hautfarbe oder Menschen die geflüchtet sind oder Menschen mit Behinderung. 

Das Emblem auf dem Bild ist von einem Künstler. Sein Name ist Bernd Langer. Das Emblem gibt es aber schon lange. Schon seit 1932. Damals haben Kommunisten und Kommunistinnen, Anti-Faschisten und Anti-Faschistinnen gegen Adolf Hitler und die Nazi-Regierung gekämpft. Die Nazi-Regierung hat viele Menschen getötet. Sie glaubte an Faschismus und Rassismus. 

Vor 40 Jahren hat Bernd Langer das Emblem neu gemacht. Er hat die Farben der Fahnen geändert. Es hat jetzt eine schwarze Fahne und eine rote. Vorher waren beide Fahnen rot. Die schwarze Fahne steht für den „Neuen Anti-Faschismus“. Das Emblem ist auf der ganzen Welt ein Symbol für Anti-Faschismus

Banner – Plakat

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten ist die älteste anti-faschistische Gruppe in Deutschland. Der Name wird auch abgekürzt: VVN-BdA. Die Gruppe gibt es seit 1947. 

Das Nazi-Regime war vor 70 Jahren. Es hat viele Menschen getötet. Es glaubte an Faschismus und Rassismus. Viele Menschen waren gegen das Nazi-Regime. Sie heißen: Widerstands-Kämpfer und Kämpferinnen. Auch sie wurden verfolgt. Das heißt: Sie kamen ins Gefängnis. Sie waren in politischer Haft. Manche wurden auch ermordet.

Nach dem Nazi-Regime haben Widerstands-Kämpfer und Kämpferinnen den VVN-BdA gegründet. Sie wollten nie wieder Faschismus oder Nazi-Regime. Sie wollten auch, dass die Nazis aus dem Regime bestraft werden.

Der VVN-BdA hat einen Roten Winkel als Symbol. Die Menschen in politischer Haft trugen diesen Winkel. Er erinnert daran. 

Die Menschen des VVN-BdA sind Anti-Faschistinnen und Anti-Faschisten. Sie sind Links. In Deutschland gibt es viele Vorurteile gegen Linke Menschen. Manche Politiker und Politikerinnen denken: Linke sind extrem. Deshalb werden sie manchmal vom Geheimdienst beobachtet. Auch der VVN-BdA.

Vereine sind oft gemein-nützig. Das heißt: Sie tun Gutes für die Gesellschaft. Der VVN-BdA war auch gemein-nützig. 2019 wurde aber die Gemein-nützigkeit entzogen. Das machen die Finanzämter. Hier war es das Berliner Finanzamt. Der Grund war das Plakat auf dem Bild. Darauf steht: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Damit wollte der VVN-BdA an die Verbrechen des Faschismus erinnern. Zum Beispiel an die Menschen, die vom Nazi-Regime ermordet wurden. Das Finanzamt sagte: Das Plakat ist gegen Meinungs-freiheit.

Viele Menschen finden die Entscheidung vom Finanzamt nicht richtig. Zum Beispiel Politiker und Politikerinnen, Opfer des Faschismus und jüdische Verbände.